Braunol ist eine wässerige, standardisierte Povidon-Iod-Lösung zur äusserlichen Anwendung.
In der Selbstmedikation wird Braunol angewendet zur Desinfektion der Haut und Schleimhaut, zur Desinfektion von oberflächlichen Wunden und kleinflächigen, leichten Verbrennungen (Verbrennungen ohne Blasenbildung).
Grossflächige, stark verschmutzte und tiefe Wunden, sowie Biss- und Stichwunden benötigen eine ärztliche Behandlung (Gefahr von Wundstarrkrampf.) Bleibt der Umfang einer Wunde während einiger Zeit unverändert gross oder verheilt die Wunde nicht innerhalb von 10 - 14 Tagen, ist ebenfalls ein Arztbesuch erforderlich. Ebenso, wenn die Wundränder stark gerötet sind, die Wunde plötzlich anschwillt, stark schmerzhaft ist oder die Verletzung von Fieber begleitet wird (Gefahr einer Blut-vergiftung).
Braunol darf nicht angewendet werden:
•bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Iod oder einem Inhaltsstoff
•bei einer Schilddrüsenüberfunktion oder anderen bestehenden Schilddrüsenerkrankungen
•bei Dermatitis herpetiformis Duhring (seltene herpesähnliche Hauterkrankung)
•vor und nach einer Radio-Iod-Therapie (bis zum Abschluss der Behandlung)
•bei Neugeborenen und Säuglingen unter 6 Monaten
In den folgenden Fällen soll Braunol nicht beziehungsweise nur nach ärztlicher Abklärung und Verschreibung verwendet werden:
•nach einer Schilddrüsenerkrankung sowie bei Schilddrüsenvergrösserungen oder -Knoten. Insbesondere sollte Braunol nicht grossflächig oder über einen längeren Zeitraum angewendet werden. Auch nach Beendigung der Behandlung (bis zu 3 Monate) ist auf Frühsymptome einer möglichen Schilddrüsenüberfunktion zu achten und falls angezeigt die Schilddrüsenfunktion zu überwachen.
•bei eingeschränkter Nierenfunktion
•bei Kleinkindern ab 6 Monaten bis 6 Jahre. Eine Kontrolle der Schilddrüsenfunktion durch den Arzt bzw. die Ärztin des Kindes kann notwendig sein. Jede Einnahme von Braunol durch ein Kind ist zu vermeiden.
Braunol sollte ohne ärztliche Überwachung nicht über einen längeren Zeitraum (z.B. länger als 14 Tage) bzw. grossflächig (z.B. mehr als 10% der Körperoberfläche) angewendet werden.
Bei einer Hautdesinfektion vor einer Operation ist darauf zu achten, dass sich Braunol nicht in Hautfalten oder unter dem liegenden Patienten ansammelt oder unter Elektrodenkontaktstellen dringt. Durch die grossen Mengen von Iod und die Leitfähigkeit der Lösung können in solchen Situationen Hautirritationen oder sogar Hautschädigungen auftreten.
Braunol darf nicht gleichzeitig mit bzw. kurzfristig nach enzymatischen Wundbehandlungsmitteln oder Desinfektionsmitteln, die Silbersulfadiazin, Wasserstoffperoxid oder Taurolidin enthalten, angewendet werden, da es zu einer gegenseitigen Wirkungsabschwächung kommen kann.
Braunol darf nicht gleichzeitig mit oder kurzfristig nach quecksilberhaltigen Desinfektionsmitteln angewendet werden, da sich unter Umständen aus Iod und Quecksilber ein Stoff bilden kann, der die Haut schädigt.
Braunol nicht gleichzeitig mit oder unmittelbar nach Anwendung von Octenidin-haltigen Desinfektionsmitteln auf denselben oder benachbarten Stellen anwenden, da es dabei anderenfalls zu vorübergehenden dunklen Verfärbungen kommen kann.
Wenn Sie mit Lithium-Präparaten behandelt werden, sollten Sie eine regelmässige, insbesondere grossflächige Anwendung von Braunol vermeiden. Aufgenommenes Iod kann die durch Lithium mögliche Auslösung einer Schilddrüsenunterfunktion fördern.
Braunol sollte nicht zur Spülung von Körperhöhlen (z.B. im Brustkorb oder in der Bauchhöhle) angewendet werden, insbesondere nicht wiederholt.
Beim Auftreten einer stoffwechselbedingten Übersäuerung des Blutes (metabolische Azidose) auftreten, ist die Behandlung abzubrechen.
Wenn bei Ihnen eine Laboruntersuchung, z.B: für Ihre Schilddrüsenfunktion, notwendig ist, informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, dass Sie Braunol anwenden, da Braunol gewisse Laboruntersuchungen beeinflussen kann.
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin, wenn Sie
•an anderen Krankheiten leiden,
•Allergien haben oder
•andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, sollten Sie Braunol nicht anwenden ausser auf ausdrückliche ärztliche Verschreibung.
Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren:
Braunol auf die zu desinfizierende Stelle auftragen und eintrocknen lassen.
Kinder ab 6 Monaten bis 6 Jahre:
Bei Kleinkindern ab 6 Monaten bis 6 Jahre darf Braunol nur gemäss ärztlicher Verschreibung und unter ärztlicher Überwachung angewendet werden.
Halten Sie sich an die in der Packungsbeilage angegebene oder vom Arzt oder der Ärztin verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. mit Ihrer Ärztin, Apothekerin oder Drogistin.
Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Anwendern)
Haut- und Schleimhautreizungen
Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Anwendern)
Allergische Reaktionen (z.B. Hautrötungen, Juckreiz, Iodschnupfen, Bindehautentzündung)
Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10'000 Anwendern)
-Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut, z.B. kontaktallergische Reaktionen vom Spättyp, die sich in Form von Jucken, Rötung, Bläschen o. ä. äussern können.
Akute Reaktionen des Immunsystems (anaphylaktische Reaktionen) unter Beteiligung anderer Organe (z.B. Haut, Atemwege, Kreislauf), die sich z.B. mit Atemnot und/oder Blutdruckabfall äussern.
Beim Auftreten von Anzeichen einer allergischen oder Überempfindlichkeitsreaktion brechen Sie die Behandlung mit Braunol sofort ab und informieren Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.
-Eine nennenswerte Iodaufnahme kann bei längerfristiger Anwendung von Braunol auf ausgedehnten Wund- und Verbrennungsflächen erfolgen. Sehr selten können Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen in der Vorgeschichte eine Schilddrüsenüberfunktion (iodinduzierte Hyperthyreose), zum Teil mit Symptomen wie z.B. Pulsbeschleunigung oder innere Unruhe, entwickeln (siehe unter «Wann darf Braunol nicht angewendet werden?» und «Wann ist bei der Anwendung von Braunol Vorsicht geboten?»).
-Nach Anwendung grösserer Mengen von Povidon-Iod-haltigen Arzneimitteln (z.B. bei der Verbrennungsbehandlung) ist das Auftreten von (zusätzlichen) Elektrolyt- und Serumosmolaritäts-Störungen, einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion sowie Übersäuerung des Blutes (metabolische Azidose) beschrieben worden.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Braunol darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Lagerungshinweis
Bei Raumtemperatur (15-25°C) lagern.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Weitere Hinweise
Braunol-Flecken können aus textilen Geweben mit Wasser und Seife, in hartnäckigen Fällen mit verdünntem Salmiakgeist oder Natrium-Thiosulfatlösung entfernt werden.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt, Apotheker oder Drogist bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
1 ml enthält:
Wirkstoffe
Iod 7,7 mg als Povidon-Iod.
Hilfsstoffe
Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat, Macrogollaurylether, Natriumiodat, Natriumhydroxid, gereinigtes Wasser.
43469 (Swissmedic)
In Apotheken und Drogerien, ohne ärztliche Verschreibung.
30 ml, 100 ml, 1000 ml
B. Braun Medical AG, Sempach
Diese Packungsbeilage wurde im November 2020 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.
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